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sehr lange, und es kam vor, da ein Mensch sein ganzes Leben lang an einem Buche zu schreiben hatte. Darum waren die Bcher sehr teuer; eine vollstndige Bibel kostete wohl 900 Mark. Wegen ihres hohen Wertes wurden solche Bcher nicht selten an einer Kette befestigt, damit sie nicht entwendet werden konnten. rmere Leute konnten sich deshalb keine Bcher anschaffen. Auch die Kinder in der Schule hatten keine Bcher. Sie lernten lesen und schreiben auf Wachstafeln, auf die mit eisernen Griffeln geschrieben wurde.
Abb. 20. Johann Gutenberg legt den Mainzer Brgern das erste gedruckte Buch vor. (Bezeichnet von Heinrich Comploh nach Hartingers Bildern aus der Geschichte.)
Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst 1440. Schon frhe hatte man Heiligenbilder mit Namen und Sprchen darunter auf Holztafeln geschnitzt. Man bestrich diese Schnitzwerke mit einer schwarzen oder farbigen Flssigkeit und konnte sie dann abdrucken, so oft man wollte. Dann ging man noch einen Schritt weiter und schnitzte ganze Seiten eines geschriebenen Buches in Holztafeln aus. Auch diese konnte man dann beliebig vervielfltigen. Aber wenn man das ganze Buch drucken wollte, mute man so viel Holztafeln ausschneiden, als das Buch Seiten hatte. Das war sehr mhsam, und, was das schlimmste war, zu einem Buche mit anderem Inhalte konnte man die Tafeln nicht gebrauchen.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Gutenberg Johann Heinrich_Comploh Heinrich Hartingers Gutenberg
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sehr lange, und es kam vor, da ein Mensch sein ganzes Leben lang an einem Buche zu schreiben hatte. Darum waren die Bcher sehr teuer; eine vollstndige Bibel kostete wohl 900 Mark. Wegen ihres hohen Wertes wurden solche Bcher nicht selten an einer Kette befestigt, damit sie nicht entwendet werden konnten. rmere Leute konnten sich deshalb keine Bcher anschaffen. Auch die Kinder in der Schule hatten keine Bcher. Sie lernten lesen und schreiben auf Wachstafeln, auf die mit eisernen Griffeln geschrieben wurde.
Abb. 28. Johann Gutenberg legt den Mainzer Brgern das erste gedruckte Buch vor.
(Gezeichnet von Heinrich Comploy nach Hartingers Bildern aus der Geschichte.)
Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst 1440. Schon frhe hatte man Heiligenbilder mit Namen und Sprchen darunter auf Holztafeln geschnitzt. Man bestrich diese Schnitzwerke mit einer schwarzen oder farbigen Flssigkeit und konnte sie dann abdrucken, so oft man wollte. Dann ging man noch einen Schritt weiter und schnitzte ganze Seiten eines geschriebenen Buches in Holztafeln aus. Auch diese konnte man dann beliebig vervielfltigen. Aber wenn man das ganze Buch drucken wollte, mute man so viel Holztafeln ausschneiden, als das Buch Seiten hatte. Das war sehr mhsam, und, was das schlimmste war, zu einem Buche mit anderem Inhalte konnte man die Tafeln nicht gebrauchen.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Gutenberg Johann Heinrich_Comploy Heinrich Hartingers Gutenberg
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-formen verstand. Aus dieser Zeit stammen die riesigen Steindenkmler, die aus ge-wltigen Steinblcken zusammengefgt sind, und die einst als Opferaltre und
Grabkammern dienten. Es sind dies teils ein-fache S tein kam mern oder Stein tische (Dolmen" genannt), teils Steinkisten-grber mit Stein kreisen (Cromlech" oder Hnengrber" genannt). In denselben wurden die berreste der Toten (die bald be-stattet, bald verbrannt wurden) beigesetzt und ihnen Werkzeuge. Waffen und Schmnck beigelegt. Die Menschen trieben in diesem Zeitalter neben Jagd und Fischfang auch Ackerbau, Viehzucht 5. teitttifd).- und Handel, kleideten sich in Tierfelle und
C. Steinkistengrab bei Haljkov, Dnemark,
selbstgewebte Leinwand und wohnten in festen Ansiedelungen, zum jeil in Pfahlbauten als Wasserbewohner, die ihre Htten am Rande der Seen auf Phahl-rsten ausschlugen. Auf die Steinzeit folgte die Meta ll-(Bronce- und Eisen-) Zeit, aus welcher zahlreiche Fuude in den sog. Hgelgrbern stammen. Smcm pflegte nmlich den Verstorbenen zahlreiche Beigaben in den Scho der Erde zu legen, Waffen und Werkzeuge aus Eisen und Bronce, Schmuck aus Gold, Silber, Bronce, Bernstein, Glas-perlen, Thongese aller Art. In dieser
7. Hnengrab bei Pinnow (Kr. Angcrmiinde). Aus Bekmann, Mark Brandenburg.
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Landes, sondern die Nachfolger roherer Völker, der deren Leben und Treiben wir uns nur aus Grberfunden eine Vorstellung bilden knnen. Ursprnglich hatten die Menschen ihre Wohnungen in Hhlen aufgeschlagen; als Waffen
1
3. 1. Harpune zur Rentieriagd. 2. Commandestab aus einem Nentiergeweih verfertigt, aus den siidfranzsischen Hhlen. 3. Fragment eines solchen Commandostabes mtt der Zeichnung ehus Pferdes vom Kefflcrloch bei Tayngen.
4. Elfenbeinplatte mit der eingravierten Zeichnung eines Mammuths aus der Grotte von La Madeleine. 5. Dolch
aus Rentierhorn.mit geschnitztem Griff von Langerie-Basse.
und Werkzeuge dienten damals auer Holzkeulen und Geweihen oder Knochen-stcken roh hergerichtete Steinwaffen und Lanzenspitzen, die von Feuerstein- oder Hornsteinknollen abgespalten wurden. Sie lebten von den wilden Frchten des
4. Steinhmmer. 'Aus Behla, Urnenfriedhfe ic.
Waldes, von Jagd und Fischfang und hatten noch keine Haustiere. Man nennt dies die ltere Steinzeit. Darauf folgte die jngere Steinzeit, in welcher man die Steine zu schleifen und dadurch mannigfacher und zweckmiger zu
Ii
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bere Gruftkirche. An der westlichen ober Stirnseite ist das Hauptportal, das nach innen abgeschrgt ist, sich also nach auen erweitert. Das Innere der Kirche zerfllt durch zwei Sulenreihen (Arkaben) in 3 Rume: zwei Seitenschiffe und ein Mittelschiff, bessen Abschlu der Triumphbogen bilbet. Die Sule hat einen eylinbrischen, glatten, manchmal mit eingeschnittenen Verzierungen versehenen Schaft, der aus einer im wesentlichen attischen Basis ruht. Das Kapitl weist die mannigfachsten Formen auf; die Wrfelkapi-
Fig. 12. Der Lwenhof in der Alhambra,
tte" (Fig. 14 5 Silber) finb besoubers reich mit Pflanzeumustern verziert, bei welchen statt des frcmbartigen Akanthusblattes einheimische Pflanzenformeu zum Vorbilb bienen. Die Fenster finb klein und rnnbbogig abgeschlossen; oft finb die Fenster gekuppelt", b. i. 23 bicht aneinandergerckt und nur durch Sulen ober Pfeiler geschieben. Die Decke ist entweber von Holz flache Holzbecke ober von Stein Gewlbe und zwar das Kreuzgewlbe, welches durch zwei sich rechtwinkelig burchschneibenbe Tonnengewlbe (Fig. 16)
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Fig. 54. Bronzener Lampenstnder fr zwei Lampen, aus Pompeji.
Das Wittelalter.
. 62. Wesen, bersicht und Einteilung des Mittelalters.
1. Unter dem Mittelalter versteht man im allgemeinen das Jahrtausend 4 nach dem Untergnge des Westrmischen Reiches 4761492. Den Ansto 141,2 zur Umgestaltung und Neubildung des abendlandischen Staats- und Vlkerlebens gab die Vlkerwanderung, ans deren Strmen das Deutsche Reich hervorgegangen ist. Wie dasselbe ohnehin unser nchstes Interesse in Anspruch nimmt, so hat es auch tatschlich während dreier Jahrhunderte die der macht in Europa besessen (9001200). Diese Vorherrschaft des deutschen ^Volkes ist uerlich in der Kaiserwrde ausgeprgt, welche seit Otto 1.962 den deutschen Knigen in ununterbrochener Reihenfolge bertragen worden ist,
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Extrahierte Personennamen: Otto
Extrahierte Ortsnamen: Pompeji Westrmischen Europa
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auszufüllen, die Mauern an einer oder an verschiedenen Stellen zu durchrennen und sie zu übersteigen. Dazu hatten die Belagerer verschiedene Gegenstände. Zur Ausfüllung des Grabens benutzten sie die Katze; sie war ein großer, viereckiger Holzkasten, der mit starken Seitenwänden und einem festen Dache versehen war. Im Innern arbeiteten Krieger, die mittels langer Stangen Strohbündel Fässer, Bäume, Tierleichen und andere Gegenstände in den Graben stießen, um eine Brücke herzustellen. Die Katze war mit nassen Häuten bedeckt, um das Entzünden des Holzes durch die Brandpfeile zu verhüten, die in großen Massen
Abb. 29. Belagerung einer Stadt.
Cjzüd) Ad. Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern. Berlng von F. E. Wachsinuth, Leipzig.)
vou den Verteidigern herausgeschossen wurden. War auf diese Weise eine Brücke hergestellt, so wurde der M auerbrecher oder Widder daraufgeschoben. Er war ein mächtiges Holzgestell, das ebenfalls mit Häuten bedeckt war. In seinem Innern hing an Ketten wagrecht ein mächtiger Balken, der vorn mit einer Eisenspitze versehen war; mit ihn: suchte man das Mauerwerk zu lockern, indem man ihn zurückzog und dann plötzlich losließ. Natürlich suchten die Bürger den Widder unschädlich zu machen; sie begossen entweder die Krieger mit siedendem Wasser und heißem Pech, oder sie warfen Steine und Kugeln gegen das Holzgestell, um es zu zerstören. Da die Bürger auf ihrer Hut waren, so gelang es selten, mittels des Widders eine Bresche in die feste Mauer zu legen, durch die ein Eindringen in die Stadt möglich wurde. Deshalb suchte der Feind die Mauer zit übersteigen.
Donat, Lehrb. d. Gesch. f. kuufess. gemischte Mittelschulen, Ii.
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war, sprach draußen fein stilles Gebet. Die Zwischenzeit wurde mit Arbeiten ausgefüllt; jeder Mönch hatte seine bestimmte Beschäftigung. Die Klosterbrüder zogen mit Axt und Sage hinans in den Wald und rodeten die Bäume aus, sie legten Sümpfe trocken und besiedelten sandige Stellen. Sie schufen also fruchtbares Acker- und Gartenland. Andere zogen als Missionare durch Wildnisse und undurchdringliche Wälder; sie legten Kirchen an und suchten durch Predigt und Lehre Gottes Wort weiter unter den Heiden auszubreiten. Andere pflegten die Wissenschaften; sie saßen Tag für Tag in der Bücherei und schrieben die Werke der alten Schriftsteller ab oder schrieben auf, was sich im deutschen Lande zugetragen hatte. Das Herstellen der Bücher war
Abb. 5. Im Klosterhofe.
(Nach Ad. Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern. Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.)
damals eine mühsame Arbeit, denn alles mußte sich der schreibkundige Mönch selbst herstellen. Er gerbte, glättete und preßte die Felle von Lämmern und Ziegen und schnitt sich aus guten Gänsefedern die Federn zurecht. Wieder andere suchten die Wissenschaft zu verbreiten; sie waren Lehrer und unterrichteten in der inneren Klosterschule die angehenden Geistlichen und in der äußeren die Knaben von vornehmen Adeligen. Die lateinische Sprache, Lesen, Rechnen und Schreiben waren hier Gegenstände des Unterrichtes. Kranke und Geplagte wurden in Zeiten der 9tot in das Krankenhaus aufgenommen und von den mildtätigen Mönchen gepflegt. So spendeten die Klöster einen reichen Segen; sie wurden Musteranstalten für Acker- und Gartenbau, sie bildeten die Pflegestätte für christliche Gesinnung, sie pflegten die Wissenschaften und die Mission und suchten die Bildung dem
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seit Cooks Zeiten das Schwein eingeführt worden. Überreich sind die Wälder an Vögeln, deren bunte Federn den Eingeborenen als Schmuck und zur Kleidung dienen. Auf Kaiser Wilhelms-Land kommt der Paradiesvogel und der Nashornvogel vor, auf dem Bismarckarchipel der Kasuar. Überall wird ergiebiger Fischfang getrieben.
Der feuchte Boden bringt es mit sich, daß die Bewohner ihre Häuser über den Fußboden heben; an den Küsten des Bismarckarchipels setzt man die Hütten sogar auf Pfähle auf das Wasser hinaus, ähnlich den Pfahlbauten unserer Vorzeit. In manchen Gegenden wird der Boden der Hütte kunstvoll aus kleinen Steinen hergestellt, und darüber legt man Matten, in_deren Herstellung durch Flechten und Klopfen des Bastwerkes die Malaien sehr geschickt sind.
Fig. 34. Samoa.
(Aus „Deutschlands Kolonien“ von Eschner, Verlag von F. E. Wachsmuth in Leipzig.)
Das bequeme Leben hat die Eingeborenen fast überall nicht zu ernster Arbeit kommen lassen, denn die zum Leben notwendigen Früchte wuchsen ihnen in ihrem milden Klima mühelos und ein großer Bedarf an Kleidung bestand ebenfalls nicht. Es ist deshalb sehr schwer, sie zur Anpflanzung von Kokospalmen zu veranlassen oder gar sie als Arbeiter in die Pflanzungen zu ziehen. Deshalb muß man die Arbeiter für die Pflanzungen von den Sun dain sein und von China her einführen, was natürlich den Betrieb erschwert und verteuert. Für Europäer ist das Gebiet mit wenigen Ausnahmen zur Siedlung nicht geeignet, weil das Klima und der feuchte Boden gesundheitschädlich wirken.
Auf einigen entlegenen Inseln sollen noch Kannibalen vorkommen. Feindliche Zusammenstöße mit den Eingeborenen haben sich in den meisten Fällen auf ein Mißverständnis zurückführen lassen.
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für das gemsenverwandte Geschlecht der Ziegen nicht zugänglich sind, mähen die Wildheuer das Gras ab. Die Sennhütten sind einfache Gebäude und bestehen meist nur aus einem Raume, in dem ein Herd das einzige Möbel und ein Topf, eine Pfanne und ein Löffel die einzigen Geräte sind. Der Unterbau besteht aus Steinen, der Oberbau gewöhnlich aus Holz; die Schindeln, mit denen das Dach gedeckt ist, werden durch große darauf gelegte Steine festgehalten. Das Dach springt hier ebenso wie in fast allen Gebirgsgegenden weit vor, damit man die notwendigsten Geräte und das Brennholz darunter vor Regen schützen kann und damit man es auch erreicht, wenn die Hütte etwa durch Schnee von der Außenwelt abgesperrt ist.
Tief in die Täler hinab ziehen sich die Firnfelder und Gletscherströme. Je
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Fig. 2. Gletscliertisch.
(Nach einer Photographie von Alinari.)
nach dem Luftgehalte und der Menge der darin enthaltenen Bläschen hat das Gletschereis eine verschiedene Farbe. Oft ist der Gletscher durch Spalten zerrissen, so daß man ihn nur mit Lebensgefahr begehen kann. Auf den Untergrund wirkt er ebenso wie auf die seitlichen Hänge schürfend und reibend. Felsbrocken fallen auf ihn herunter und bilden eine seitliche Moräne. Treffen zwei Gletscherströme zusammen, so vereinigen sich zwei Seitenmoränen zu einer Mittelmoräne. Die Steine sinken teilweise durch ihre Last, teilweise weil sie von der Sonne mehr erwärmt werden als das Eis, in den Gletscher ein und kratzen sich auf dem Boden des Gletschers ab, so daß man an den eigentümlich geschliffenen und gekratzten Formen die Moränensteine immer leicht erkennen kann. Am Ende des Gletschers gewinnt die Wärme die Überhand über die nachdrückenden Eismassen, und das
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